An dieser Stelle möchte ich die Gelegenheit nutzen, um euch ein wenig mehr über die Hintergründe zum Malspiel zu erläutern.

Das Geschehen im Malort ist etwas ganz Besonderes. Anfangs kann es befremdlich und ungewohnt sein, dass hier nicht über die Bilder gesprochen wird, dass hier keinerlei Bewertung stattfindet und ohne Vorgaben gemalt wird. Auch dass die Bilder von mir sicher aufbewahrt werden und nicht mitgegeben werden, finden die meisten zu Beginn unangenehm und stößt oft auf Unverständnis.

In unserer Gesellschaft ist fast jede Handlung auf einen Zweck ausgerichtet: eine geforderte Leistung wird erbracht, man strebt nach Anerkennung, möchte sich Wissen aneignen...kurzum...unsere Handlungen machen wir um ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen.

Wann tun wir etwas einfach aus der reinen Freude an der Tätigkeit selbst? Laufen nicht um an einem bestimmten Ort anzukommen, sondern weil sich die Bewegung einfach gut anfühlt.

Und so steht man nun vor dem leeren Blatt und fühlt sich vielleicht etwas verloren. Hier helfen die Regeln im Malort:

Die Spielregeln...hier möchte ich Frauke Ratzke vom Malort Düsseldorf zitieren:

"Die Spielregeln dienen dazu, dich zurückzulehnen und entspannen zu können. Es mag anfangs schwierig sein, ihnen zu trauen, weil wir Regeln oft mit Einschränkungen und nicht mit dem Freisetzen von Potential verbinden. Im Malspiel geht es gar nicht so sehr darum, neue Regeln zu lernen, als vielmehr darum, alte Gewohnheiten aufzugeben. Denn die Spielregeln hier entstammen unserer natürlichen Veranlagung zu spielen, nichts weiter. Sperrig kann es sein, alte Gewohnheiten zu verlernen...nicht mehr zu überlegen und Ergebnisse anzustreben, nicht mehr über das Gemalte zu reflektieren, sich selbst nicht mehr zu bewerten und zu vergleichen, Bewegungen nicht mehr zu kontrollieren und frei zu geben, Spannung im Körper zu lösen. Auf dem Weg Spiel wieder zu entdecken, bieten sie eine Art Geländer. Sobald sie selbstverständlich sind, kann die Freude des Erlebens sich vorbehaltlos einstellen. Dann wird deutlich, dass sie nicht einschränken, sondern ermöglichen." [dermalortduesseldorf]